Auch im Fußball hat seit einiger Zeit die Digitalisierung Einzug gehalten. Durch die neuesten technischen Möglichkeiten haben heute Trainer Zugang zu einer unendlichen Datenflut, bezogen auf Spieler und Mannschaften. Passquoten, gewonnene Zweikämpfe, Laufleistungen und vieles mehr steht den Trainern innerhalb kürzester Zeit digital zur Verfügung.
Musste früher ein Trainer aufwendige Reisen zur Spielerbeobachtung unternehmen oder Videos künftiger Mannschaften mühsam durch unzähliges Vor- und Rückspulen immer wieder ansehen, so ist es heute ganz anders. Vor Ort aufgenommene Videoclips können in Sekundenbruchteilen abrufbar sein, Videoanalysten stellen dem Trainer eigens zusammengestellte Aufnahmen digital zur Verfügung, die er am Handy oder Tablet bequem analysieren kann.
Die neueste technische Errungenschaft ist der Videoassistent, der beim Confed-Cup in Russland diesen Sommer Premiere hatte und in der aktuellen Spielsaison in der deutschen Bundesliga getestet wird. Die Spiele werden dabei nicht nur von den Schiedsrichtern auf dem Spielfeld beobachtet und geleitet, ein weiterer Schiedsrichter sitzt gemeinsam mit einem oder mehreren Videoassistenten abseits des Stadions in einem Technikraum, um das Spiel, das von 30 bis 40 Kameras aufgenommen wird, aus diesen Kameraperspektiven zu betrachten. Bei gravierenden Fehlern soll er eingreifen und dadurch schwerwiegende Fehlentscheidungen des Schiedsrichters verhindern.
Es handelt sich dabei um eine in der Theorie wirklich tolle und unglaubliche technische Neuerung, die nur durch die digitalen Errungenschaften umgesetzt werden konnte. Allerdings zeigen sich in den Probebetrieben auch die Schwächen eines so hoch technisierten und komplexen Systems: Trotz aller technischen Möglichkeiten kommt es bei der Beurteilung der einzelnen nicht ganz eindeutig klaren Situation wieder auf den einzelnen Menschen, den zusätzlichen Schiedsrichter oder den eingesetzten Videoassistenten, an. Die Technik ist extrem hilfreich, aber letztlich entscheidet wieder und immer der Mensch durch seine Beobachtung und Interpretation der einzelnen Situationen! Trotz aller Technik kommt es dennoch wieder auf den einzelnen Menschen an.
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