Chef, ich kann nicht mehr!

Hast du als Führungskraft diesen Satz von einem deiner Mitarbeiter schon gehört? Oder sogar schon selbst ausgesprochen? Wenn du dich als Führungskraft oder als Unternehmer ausgelaugt, energielos und ohne Perspektive gefühlt hast?

Mach dir keine Sorgen, du bist nicht alleine! Denn wie aus mehreren Studien hervorgeht, fühlen sich Entscheider und Mitarbeiter so schnell ausbrennen wie nie zuvor. Vor allem die Herausforderungen der Corona-Pandemie führen sie in Richtung Burnout – wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird.

Vor wenigen Wochen war es der Aufreger in der deutschen Fußball-Bundesliga. Max Eberl, Sportvorstand bei Borussia Mönchengladbach, einem der Traditionsclubs in Deutschland, erklärte in einer sehr emotionellen Pressekonferenz seinen Rücktritt. Über 20 Jahre hat er bei diesem Club in verschiedenen Funktionen gearbeitet und vor allem als Sportvorstand die Grundlage für eine fantastische Entwicklung und großartige sportliche Erfolge gelegt. Und dann gesteht er der Öffentlichkeit ein: Ich kann nicht mehr! Ich halte den Druck nicht weiter aus, er macht mich krank!

Diese in ihrer Offenheit und Ehrlichkeit bewundernswerte Entscheidung von Max Eberl sollte uns alle aufrütteln. Nicht nur im Fußball-Business, nein in der ganzen Welt des Business. Denn es betrifft uns alle, Führungskräfte aller Ebenen, Unternehmer und Mitarbeiter. Doch viele von uns haben nicht diesen Mut einzugestehen, dass sie mit ihren Kräften am Ende sind. Mentale und schließlich auch gesundheitliche negative Erscheinungen sind die Folge dieser Entwicklung.
Ja es gibt sie, die mentale Erschöpfung: Fast 60% der Führungskräfte fühlen sich am Ende des Arbeitstages ausgelaugt und erschöpft. Dies ist laut Experten ein starkes Burnout-Indiz. Knapp die Hälfte dieser Führungskräfte denkt darüber hinaus nach, den Arbeitgeber zu wechseln.
In dieser groß angelegten Studie wurden 16.000 Führungskräfte aus 50 Ländern befragt. Eine Aussage darin hat vor allem Auswirkungen auf unsere Zukunft, betrifft den Nachwuchs an Führungskräften. Denn 86% dieser sogenannten High-Potentials fühlen sich ausgebrannt! Sie neigen doppelt so oft dazu, das Unternehmen aus diesem Grund zu verlassen.
Die Nachbesetzung stellt ein ernsthaftes Problem dar: Denn nur 47% der Positionen von Führungskräften im Mittelmanagement können laut den befragten Unternehmen besetzt werden. Tendenz sinkend!

Gibt es einen Ausweg aus dieser sich völlig in die falsche Richtung bewegenden Entwicklung? Meines Erachtens ganz eindeutig! Die einzige Antwort zur Bewältigung dieser großen Herausforderung lautet FÜHRUNG!
Eine Führung, Leadership, die den Menschen wieder in den Mittelpunkt des Handelns stellt. Eine Führung, die die Bedeutung der mentalen Gesundheit erkennt und sie der körperlichen Gesundheit gleichstellt. Eine Führung, die neben Wertschätzung, Empathie und Verständnis auch die Leistungen, die Leistungsbereitschaft des Menschen betont.
Menschenorientierte Führung!

Die Konzentration dieses Führungsstils liegt auf den Menschen UND den Ergebnissen. Beides ist untrennbar miteinander verbunden, beide Anforderungen müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Denn wird einer der beiden Parameter zu Lasten des anderen überbetont, beeinträchtigt dies unsere psychosoziale Gesundheit.
Bereits ein Drittel aller Krankenstände in unseren Unternehmen gehen auf Erkrankungen in diesem Bereich zurück.

Schön gesagt, oder? Nun, wenn wir an die Überbetonung der z.B. finanziellen Ergebnisse denken, erscheint es für uns einleuchtend – dies erzeugt Druck, der in weiterer Folge zum Burnout führen wird. Doch wie schaut es aus, wenn ich die menschliche Seite als Führungskraft überbetone, indem ich nett, wertschätzend und hilfsbereit bin, meinen Teammitgliedern aber keine oder zu geringe Herausforderungen stelle? Nun, in diesem Fall entsteht Langeweile, man ist nicht gefordert und auch dieser Zustand ist kontraproduktiv und mündet in weiterer Folge im Burnout. Denn man fühlt sich nicht wichtig, leistet gefühlt keinen Beitrag zum Erfolg des Teams oder Unternehmens, fühlt sich nutzlos. Eine ebenso bedenkliche Situation!

Führung beginnt immer mit Selbstführung. Nur wenn ich mich selbst führen kann, kann ich auch andere Menschen führen. Daher beachte als Führungskraft immer, dass die vorgenannten Grundsätze auch für DICH als Leader gelten. Achte auf dich als Mensch, sei empathisch, verständnisvoll und nett zu dir, verzichte auf die andauernden Selbstvorwürfe. Fordere aber auch von dir Leistung ein, achte auf die passenden Herausforderungen für dich selbst.

In unseren nächsten Beiträgen werde ich auf zentrale Aspekte dieser menschenorientierten Führung eingehen. Für heute ist vor allem deine Einstellung wichtig: So kann es nicht weiter gehen, so wollen wir nicht weiter arbeiten. Es bedarf eines Umdenkens bei uns allen, bei allen Führungskräften aller Unternehmensebenen und nicht nur im Top-Management.
Diese Erkenntnis ist der erste Schritt für Veränderungen – und diese sind bitter nötig!

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