Emotionale Bindung #1

Ende März hat Gallup seine neueste Studie veröffentlicht – den Engagement Index 2022. Wiederum wurden in einer repräsentativen Umfrage deutschen Arbeitnehmern 12 Fragen zum Arbeitsplatz und Arbeitsumfeld gestellt. Aus den Antworten leitet sich der Grad der emotionalen Bindung von Mitarbeitenden und somit deren Engagement und die Motivation bei der Arbeit ab.

Lesedauer: 7 Minuten

Das Wichtigste gleich vorweg:

  • Nur noch 13% der Befragten erleben ein durch Führung geprägtes Arbeitsumfeld, das in einer hohen emotionalen Bindung mündet
  • Fast ein Fünftel der deutschen Beschäftigten haben innerlich bereits gekündigt
  • Diese niedrige emotionale Bindung verstärkt die Wechselbereitschaft enorm
  • Nur 25% der befragten Mitarbeiter sind mit ihrer direkten Führungskraft zufrieden.

„Es scheint, dass sich Führungskräfte im vergangenen Jahr stärker um das Managen von Krisen gekümmert haben als um ihre Beschäftigten.“ lautet eine der Kernaussagen zu den Gründen.
Doch genau hier liegt die wesentliche Aufgabe einer Führungskraft – das Kümmern um ihr Team, um ihre Mitarbeiter. Es ist eine Vielzahl von Puzzlesteinen, die zusammen die Aktivitäten einer guten Führungspersönlichkeit ausmachen. Ich spreche von „Fairer Führung“.

Ein kurzer Schwenk zum Fußball:
Letzte Woche gab es einen lauten Knall im deutschen Spitzenfußball. Der mit großen Vorschusslorbeeren nach München geholte Trainer-Shootingstar Julian Nagelsmann wurde nach eineinhalb Jahren wieder beurlaubt. Nach außen hin waren es schwankende Leistungen der Mannschaft, die zu diesem unglaublichen Schritt geführt haben. Unglaublich auch deswegen, weil Nagelsmann um rund 25 Millionen Euro aus einem bestehenden Vertrag „rausgekauft“ wurde und diese Summe jetzt abzuschreiben ist. Über die tatsächlichen, internen Gründe kann aktuell nur spekuliert werden. Vielleicht erfahren wir sie irgendwann.
Es war nicht so sehr die Tatsache der Trainerentlassung, die für Unverständnis gesorgt hat. Es war viel mehr die Art und Weise, wie sie vor sich ging. Denn noch am Montag besagter Woche wurde dem Trainer von den Verantwortlichen, den Führungskräften des Clubs, öffentlich das Vertrauen ausgesprochen. Welche dann am Dienstag – also am nächsten Tag nach dem öffentlichen Vertrauensbeweis - den Beschluss über die Ablöse des Trainers fassten. Der allerdings erst am Donnerstag davon erfuhr. Und nicht von seinen Vorgesetzten, sondern aus den Medien.

Ihr werdet jetzt wahrscheinlich sagen: Na und, das ist halt Profifußball, er hat auch ein ordentliches Schmerzensgeld erhalten.
Richtig! Aber bedenkt: Wie schaut es mit dem Vertrauen in so einem Team aus? Wenn jedes einzelne Teammitglied permanent Angst um seinen Job haben muss? Wenn es dauernd nicht sicher sein kann, dass ihn betreffende Themen hinter seinem Rücken, ohne ihn einzubeziehen besprochen und entschieden werden. Und wo er dann schwerwiegende Entscheidungen wie seine Kündigung von Kollegen erfahren muss?

Ich denke, Vertrauen ist für ein funktionierendes Team essentiell wichtig. Vertrauen ist die Basis für jedes Team.

Mein Grundsatz dazu ist:
Behandle andere Menschen immer so, wie auch du behandelt werden willst.

Daher stell dir persönlich immer wieder die Frage, wenn du Handlungen als Führungskraft, als Chefin oder Chef setzt: Wie würde ich reagieren, wenn ich auf der anderen Seite sitzen würde? Und genau danach handle auch!

Mit Vertrauen im Team stärkst du die emotionale Bindung deiner Teammitglieder. Sie arbeiten mit wesentlich mehr Emotion und Motivation, verschwenden auch keinen Gedanken an einen Jobwechsel. Und bringen einen wesentlich höheren Beitrag zur Unternehmensleistung. Denn das sollten wir als Führungskraft niemals vergessen: Nur ein finanziell erfolgreiches Unternehmen kann langfristig erfolgreich bestehen.
Du als Führungskraft hast dazu die Grundlagen zu legen.

Bis bald,
euer Gerhard Steinberger

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